Nach 10 Monaten Vorbereitungszeit sind wir endlich
angekommen. Bei uns lief alles überraschen gut. Niemand musste umpacken, kein
Gepäckstück ging verloren und bis jetzt wurde auch noch nichts geklaut.
Die formellen Dinge am Flughafen in Daressalaam zogen sich
zwar ordentlich in die Länge bis jeder seinen Fingerabdruck gegeben hatte, aber
letztendlich problemlos. Vor dem Flughafen wurden wir dann herzlich von den
Agape-Centre Leuten empfangen, sogar mit unechten Blumen :-)
Die Busfahrt vom Flughafen zum Agape-Centre glich einer
Achterbahnfahrt. Die meiste Zeit wurde man wild herum geworfen, hatte Angst,
dass einem die Rucksäcke von oben auf den Kopf fallen oder dachte, dass der Bus
zur Seite umkippen wird. Aber nach Fahrten über diverse tansanische Straßen mit
der gleichen Qualität gewöhnt man sich daran. Anders als an den Verkehr in DES.
Der schockiert mich immer wieder aufs neue. Im Grunde gibt es nämlich keine
Regeln, keine Fahrspuren, geschweige denn Schilder. Jeder fährt so wie er will,
aber man kündigt sich hupend an, wenn man rechts oder links überholen will (je
nachdem wo Platz ist). Manchmal geht es auch gar nicht weiter, weil sich alles
gestaut hat, ein bisschen wie Tetris. Oft dauerten Fahrten, die eigentlich eine
halbe Stunde dauern so 2 Stunden.
Dafür war die Ankunft im Agape-Centre sehr herzlich. Wir
wurden besungen und umarmt. Die Zeit dort verging schnell. Alle waren nett und
offen und sagten uns oft "Tunawapenda" Wir lieben euch.
Wir sahen mehr von DES und man sah oft die krassen Gegensätze.
Schöne Villen auf Hügeln und unten Lehmhütte an Lehmhütte. Allgemein ist die
Stadt zwar wunderschön und überall sind Palmen, aber es ist auch sehr dreckig.
Das Agape-Centre war sehr sauber, ein Paradies ohne fließend Wasser. Unser
Lebensstandart ist schon krass nach unten verschoben worden. Unser Klo war ein
Stehklo und unsere Dusche ein Eimer und eine Kelle. Aber man gewöhnt sich
daran. Die Sprache ist immer noch schwierig. Ich verstehe ein bisschen und
spreche auch ein bisschen, aber leider immer noch sehr sehr wenig.
Die 5 Tage in DES beinhalteten einen Strandtag, der wirklich
purer Luxus war, einen Stadttag, der unsere Geduld herausforderte, da wir in
etwa 2 Stunden in einem Vodacom Laden verbracht haben und ich letztendlich auch
noch um 15 Euro betrogen wurde :-( Aber immerhin habe ich meine erste Kitenge
gekauft.
Außerdem lernten wir unsere Mentoren kennen. Die Mentorin
für Iringa heißt Hereswida und ist ganz wundervoll. Außerdem erlebten wir
Sonntag unsere erste Messe, die mal eben von 8 Uhr bis 11 Uhr ging.
Zwischendurch knieten wir auf dem Boden, alle beklagten sich über
Kreislaufprobleme und nach den 3 Stunden war man fix und fertig. Und das noch
41 mal :-) Allgemein war es aber ein schönes Erlebnis, weil es so anders war
als in Deutschland. Es wurde sehr viel und sehr laut gesungen, es wurde gelacht
und getanzt, eine richtige Feier. Alle Menschen im Agape-Centre waren sehr
fröhlich und fast immer hörte man Gesang.
Es war eine schöne erste Eingewöhnungswoche, auch wenn die
Hochbetten gequietscht haben, morgens um 4 der Hahn krähte und man sich mit
seinen 5 bis 6 Brocken Kiswahili abmühte.
Montag ging es dann los in die Einsatzstellen :-)
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