
Am Flughafen wurden wir von einem guten Freund abgeholt, der uns zum Übernachten ins Agape Center brachte, wo wir auch mit den Freiwilligen immer geschlafen haben. Es war schön alle wieder zu sehen, besonders unsere Mentoren. Alles war irgendwie vertraut und gleichzeitig neu.
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Agape Center |
Am nächsten Morgen ging es dann in Richtung Iringa und endlich wirklich nach Hause. Wir kamen leider schlecht durch und kamen erst abends um 18 Uhr an. Dort erwartete uns bereits Sista Helena und meine Freude war riesig endlich jemand wirklich Vertrauten zu treffen. Iringa hatte sich kaum verändert und schon die Fahrt durch die Stadt war Zuhause. Um 18:30 Uhr kamen wir dann im Heim an und da wusste ich endgültig ich war Zuhause. Ich war kaum aus dem Auto ausgestiegen, da hatten mit die ersten Mitarbeiterinnen durch die Fenster gesehen und kamen Anna-rufend raus gerannt, um mich zu begrüßen. Ich war so glücklich und gerührt, ich hätte direkt losheulen können. Sind dann direkt auf den Hof zu den großen Kindern, wo dann die Anspannung von 13 Monaten von mir abfielen und ich mich fast nicht mehr halten konnte. Würden die Tansanier besser mit heulenden Menschen umgehen könnten, wären alle Dämme gerissen. Als ich zu den 2 Jährigen rein bin, haben die ersten direkt Anna gerufen und ich war so glücklich wie lange nicht mehr. Nachdem alle begrüßt waren, ich alle Kinder abgeknutscht hatte und auch dem letzten Kind eingefallen ist wer ich bin war es schon dunkel und wir gingen zum Abendessen. Alle Schwestern waren so glücklich und wir hatten so viel zu reden. Auch Timo und Mama wurden sehr herzlich begrüßt. Die Menschen waren sogar dankbar, dass ich meine Familie mitgebracht hatte .
Schon am ersten Abend wurde auch über unsere riesen Spende gesprochen und die Schwestern konnten es kaum glauben.
Am nächsten Tag haben wir direkt um 6 angefangen bei den ganz kleinen Kindern zu helfen, die auf ganze 17 Babys angewachsen waren. Die Arbeit war mir noch vertraut und jeden Handgriff konnte ich in und auswendig. Timo und Mama haben den ersten Morgen zugeguckt und die Kinder kennen gelernt. Um 8 ging es dann zum Frühstück: Brot, ein bissen Marmelade, Tee, Milch. Wie hatte ich das vermisst. Dann direkt wieder raus, spielen bis 10, dann wieder wickeln, füttern usw. Von 11 an eine kurze Pause und eine Führung durch das Waisenheim. Meine Schneiderschülerinnen begrüßen, die beteuerten fleißig weiter gelernt zu haben und sich sogar in Englisch vorstellten. Um 12 wieder die Kleinen wecken, wickeln, waschen, Milch geben. Um 13 Uhr Mittagessen und dann wieder spielen. Um 15 Uhr wieder wickeln und füttern und ab 16.30 Uhr auch endlich mal mit den Großen spielen, die vormittags im Kindergarten sind. Um 18 Uhr sind die Kinder in die Kirche und wir haben die Zeit genutzt, um ein bisschen auszuräumen. Wir schliefen in dem Zimmer in dem auch ich 10 Monate geschlafen habe, mehr Zuhause geht nicht. Um 19:30 Uhr wieder zum Abendessen und wieder viel geredet, gelacht und vor allem: Viel gegessen.

Nachdem ich noch 2 Tage lang mit Timo und Jutta bei den ganz Kleinen gearbeitet hatte, waren sie recht gut eingearbeitet und konnten sich mit Händen und Füßen verständigen, sodass ich von da an vormittags und nachmittags bei den 2. Kleinsten geholfen habe, wo vor allem jetzt Kinder schliefen, die zu meiner Zeit noch bei den Kleinsten waren und die ich somit von Baby an kannte. Auch Jutta und Timo hatten sich sofort in die Kinder verliebt und irgendwie hat schon nach ein paar Tagen jeder seinen Platz gefunden, Während Mama oft bei den ganz Kleinen war, hatte Timo sich mit den 2. Größten (3-4) angefreundet und viel mit ihnen gespielt. Oft hat er auch heulende Babys in die Hand gedrückt bekommen, weil diese bei Timo immer eingeschlafen sind.
Auch unser erster Ausflug in die Stadt war sehr schön. Ein Tag vorher war Nina gekommen und ist gleich mit uns. Erst waren wir ein bisschen in Iringa unterwegs, Massaimarkt und Neema Craft und später haben wir eine Pizza bei Mama Iringa gegessen.
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Lily |
Nach den ersten Tagen hatte sich Jutta vor allem in Charlesi verliebt und Timo in Lilly. Das ging wirklich flott. Timo reparierte 3 mal für Sista Mapunda den Fernseher und Jutta wusch zum ersten mal dreckige Windeln mit den Händen.
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Moses, alter Priester und Sista Festina |
Zudem haben wir das Waffeleisen nach Tansania gebracht. Davon waren die Schwestern total begeistert. Sie haben uns beim Backen zugeguckt, als wäre es eine Wundermaschine und wir mussten gleich am nächsten Tag nochmal backen, damit sie gucken können wie der Teig gemacht wird. Leider haben wir erst 2 Tage vor Abschied geschafft zu backen, da der Strom vorher 3 Tage weg war.
Erst als ich wirklich wieder in dem Leben drin war ist mir aufgefallen wie sehr ich auch die Schwestern vermisst habe und die unbeschwerte, fürsorgliche Art der Menschen. Jeden Tag wurden besonders Timo und Jutta gemästet, bei mir hatten sie anscheinend schon Vertrauen, dass ich genug esse.
Das Schönste waren natürlich wie immer die Kinder, die nach wie vor meine absoluten Lieblingsmenschen sind. Weiß garnicht wie ich es solange ohne sie ausgehalten habe und auch wieder soll.
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Charlesi |

Nach knapp 2 Wochen, die sich angefühlt haben wie ein paar Stunden war schon letzter Tag. Wir standen natürlich zum letzten Mal morgens um 6 auf und nutzten noch jede Minute mit den Kindern. Vormittags machten wir noch einen Kuchen, der eher zu einem Keks wurde und nachmittags gings wieder ans Waffelbacken.
Abends bekamen wir eine große Abschiedsfeier, wo die größten und 2. größten Kinder gesungen und getanzt haben. Danach kamen noch die Mitarbeiterinnen und Schwestern, eine Dankesrede von Sista Helena für das Milchpulver (Eintrag folgt) und Kuchen und Geschenkeübergabe.
Nachdem wir noch alle gemeinsam getanzt hatten und sich die Kinder und Mitarbeiterinnen verabschiedet hatten, wurde noch ein Erinnerungsfoto mit den Schwestern geschossen und alle verabschiedet. Für mich war das mindestens genauso traurig wie der erste Abschied. Der Gedanke gerade erst alle wieder zu haben und wieder verlassen zu müssen war sehr schlimm und es gab viele Tränen, besonders bei Jutti. Uns allen ging der Abschied sehr an die Nieren. Am nächsten Morgen brachte Sista Helena uns dann zum Bus und verabschiedete uns. Vorher war Sista Mbigi extra für einen Tag vom Feld nach Hause gekommen, um uns auch nochmal zu sehen. Auch sie brachte uns mit weg. Dann ging es noch für eine Nacht ins Agape Center und am nächsten Mittag zum Flughafen.
Die 2 Wochen waren die schönsten des Jahres und ich bin so dankbar und froh zurück gekommen zu sein. Ich liebe die Menschen, das Land und besonders die Kinder und es hat sich einfach angefühlt wie nach Hause kommen. Ich will am liebsten sofort wieder hin (Timo und Jutta jetzt auch) und mir graust jetzt schon davor wieder ein Jahr warten zu müssen. Es war die beste Entscheidung zurück zu kommen und ich bin dankbar für jede kleine Minute und neue Erinnerung.
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