Herzlich Willkommen auf meinem Blog !!
ich habe für 2013/2014 10 Monate in Tansania, Tosamaganga gelebt. Dort habe ich in einem Kinder- und Waisenheim gelebt. Hier kann man über meine Erlebnisse und Erfahrungen während der 10 Monate lesen und sich über die Aktion Milchpulver für Tosamaganga informieren.

Bei persönlichen Fragen kann man gerne über das Kontaktformular schreiben.

Viel Spaß !

Dienstag, 22. April 2014

I. Kirche

Pünktlich zum vergangenen Ostern fange ich mit dem Thema Kirche an. Natürlich nochmal Frohe Ostern an alle, ich hoffe ihr hattet ein paar schöne Feiertage.

Kirche spielt hier in Tansania definitiv eine große Rolle. Ob Musik, Dekoration, Alltag oder einfache Begrüßungen, der Glaube an Gott ist überall spürbar. Morgens, wenn ich bei den Kindern bin läuft im Hintergrund über Handy-Radio immer eine Morgenmesse mit, was mir ehrlich gesagt morgens um 6 oft auf die Nerven geht. Für die Menschen hier gehört es einfach dazu. Auch den Tag über läuft neben der "angesagten" Musik aus Tansania oft tansanische Kirchenmusik, die deutlich freudiger und lebendiger ist als deutsche Kirchenmusik.
Die Dekoration der Räume hier kann man als kitschig bezeichnen. Alles was glitzert, leuchtet und am besten noch neonpink oder grün ist, lieben die Menschen hier. Zudem jede Menge Kreuze, Jesusbilder oder irgendwelche Bilder von Päpsten, Heiligen und anderen religiösen Menschen. Als Begrüßung, besonders bei Brüdern und Schwestern, wird meistens "Tumsifu Yesu Kristo" verwendet, was soviel heißt wie "Gelobt sei Jesus Christus". In Deutschland wäre es vollkommen unmöglich durch die Gegend zu laufen und die Leute mit Gelobt sei Jesus Christus anzusprechen, hier ist es allerdings ganz normal.
Allgemein gibt es in Tansania unglaublich viele Schwestern und Brüder. Man läuft eigentlich dauernd welchen über den Weg, wenn man nicht sogar mit ihnen zusammen lebt. Viele Bildungseinrichtungen werden hier von Brüdern oder Schwestern geleitet, sodass Schule auch unwiderruflich mit kirchlicher Erziehung zusammen hängt. An fast jeder Schule wird morgens gebetet und an Internaten natürlich auch abends. Schwestern und Brüder haben hier einen hohen Stand in der Gesellschaft. Darüber stehen eigentlich nur Priester und Bischöfe. Auch ist deutlich zu sehen, dass die Kirche in Tansania deutlich mehr Geld hat als große Teile der Bevölkerung. Die Schwestern und Brüder leben in großen Gebäuden, die Wohlstand und für tansanische Verhältnisse Reichtum ausdrücken. Vielleicht ist es deswegen auch so verlockend in Tansania auf kirchlicher Ebene aufzusteigen.
In unserer Einsatzstelle werden wir nicht ganz so extrem in den religiösen Alltag der Schwestern eingebunden. Beten tun wir nur vor und nach jedem Essen. Sonntags heißt es natürlich für alle Menschen Kirche. Das gehört zum Leben dazu, wie Essen und Trinken. So gehen auch wir brav jeden Sonntag in die Kirche. Diese dauert meist von 8 bis ca. 9:30 Uhr, was für tansanische Verhältnisse fast schon kurz ist.
Dort gehen wir immer zusammen mit den großen Kindern hin, was manchmal sehr unterhaltsam ist, da diese oft im Sitzen einnicken und auch mal von den Bänken fallen.
Für die Kirche machen sich immer alle Menschen schick und es ist fast wie ein Feiertag. Sonntags trifft man immer viele Menschen, besonders nach der Messe, was auch eigentlich immer ganz schön ist.
Der Glaube an Gott ist für viele Menschen hier sehr wichtig. Sie machen ihn nicht für ihre Situation verantwortlich, sondern beten und danken für das was sie haben und hoffen darauf, dass Gott ihnen im Leben hilft.
Einerseits finde ich den Gottesglauben hier sehr beeindruckend. Die Menschen glauben wirklich fest an Gott und ihre Religiösität spiegelt sich viel in ihrem Leben wieder.
Manchmal ist es mir aber auch einfach zu viel und ich frage mich, ob sie wirklich jedes mal mit festem Glauben beten oder es einfach nur machen weil es dazu gehört.
Auch Ostern war natürlich wieder ein Kirchenmarathon.
Von Donnerstag bis Montag waren wir jeden Tag in der Kirche. Immer so zwischen 2 und 3 Stunden. Während es Donnerstag und Freitag eher sehr ruhige Kirchengänge waren, wurde Samstag zur Auferstehung richtig gefeiert. Der Gottesdienst ging dann auch gleich mal 4 Stunden. Das Gejubel und die Freude hat uns sehr berührt. Befremdlich fanden wir es allerdings, als alle nach vorne gegangen sind und Jesus am Kreuz kniend geküsst haben. Ich habe schon vom Hinsehen Herpes bekommen und mich deshalb dezent zurück gehalten.
Montag ging auch nochmal 3 1/2 Stunden, da auch noch ca. 30 Kinder getauft wurden.
Das viele Knien im katholischen Gottesdienst halte ich nach wie vor für unnötig und meine Knie tun jedes mal wieder weh.
Montag war dann auch noch eine kleine Osterfeier im Waisenheim mit den Kindern. Sonntagabend hatten wir Eier gefärbt und die mampften die Kinder Montag dann sehr zufrieden, was uns allen viel Freude gemacht hat.
Allgemein gewöhnt man sich eigentlich schnell an die Kirchengänge sonntags und es gehört auch mittlerweile echt dazu, obwohl unsere Motivation natürlich nicht immer auf 100 % ist.

Bilder von unserem Osterfest versuche ich sobald wie möglich hochzuladen.
Wer Fragen zu dem Thema Kirche hat kann mir diese gerne über das "Kontaktformular" auf dem Blog hier senden und ich trage natürlich alle Informationen nach.

Das wars erstmal ☺

Erstmal ein paar Bilder



Rafiki :) Guilia and Memo, we will miss you<3



 Schneiderschulmädels





Deutsche Dinkelkekse knabbern

Josi <3

Johnny Boy

Mitbewohner




So schnell kann sich das Wetter ändern

Baby Eliya

Emi <3

Zack <3


Wunderschöne neue Wohnzimmerdeko :)


Leben in Tansania

Da mich immer wieder Leute zu allgemeinen Dingen über das Leben in Tansania fragen, mache ich ab jetzt ab und zu mal Blog-Einträge über Themen wie: Männer+Frauen, Reisen, Essen, Kinder, Kirche, Bildung, Wohnen, Versorgung, Lebensstandard und so weiter. Dadurch wird es hier auch etwas lebendiger und ich kann eigene Erfahrungen mi den Themen gut einbringen. Wer interessiert ist, kann ja ab und zu mal vorbei gucken, ob es was neues gibt ☺

Dienstag, 1. April 2014

Tagesablauf

Hallöchen aus Tansania !!

Jetzt sind wir schon wieder einen Monat lang zurück im Waisenheim und ich bin wieder voll drin im Alltag. Mein Tag beginnt jetzt um 5:30 Uhr, da ich um 6:00 Uhr Kinder wecke, wasche und wickle. Das Aufstehen ist gar nicht so schlimm gedacht, allerdings falle ich abends um 21:00 Uhr auch müde in mein Bett. Außerdem hat sich meine Tätigkeit in der Schneiderschule etwas geändert. Anstatt wie zuvor montags und donnerstags nur Englisch zu unterrichten, unterrichte ich jetzt auch noch Mathe und Computer. Hier mal ein ungefährer Ablauf meines Tages (dieser Ablauf bezieht sich auf Montag und Donnerstag, an den anderen Tagen fällt der Unterricht in der Schneiderschule weg):

5:45 Uhr
Aufstehen, Fertig machen, Versuchen Nina nicht zu wecken
6:00 Uhr
Kinder wecken, wickeln, Milch geben, Betten machen
7:20 Uhr
Abspülen
7:30 Uhr
Nochmal kurz aufs Zimmer
8:00 Uhr
Mathe in Schneiderschule unterrichten
9:15 Uhr
Wieder zu den Kindern
9:30 Uhr
Kinder wickeln
9:45 Uhr
Kinder mit Uji füttern
10:15 Uhr
Kinder in Bett bringen
10:30 Uhr
Ab unter die eiskalte Dusche
11:20 Uhr
Englisch in Schneiderschule unterrichten
12:20 Uhr
Kinder wecken
12:30 Uhr
Kinder wickeln
12:50 Uhr
Milch für Kinder abfüllen
13:15 Uhr
Mittagessen
13:45 Uhr
Kurz auf das Zimmer
14:00 Uhr
Computerunterricht in der Schneiderschule geben
15:45 Uhr
Zu den Kindern eilen, um noch ein bisschen beim Füttern zu helfen
16:00 Uhr
Meinem Johnny für heute Gute Nacht sagen
16:05 Uhr
Wäsche und Windeln zusammen legen
16:30 Uhr
Tee trinken mit Nina
17:25 Uhr
Auf zur Abendmesse mit Nina
18:20 Uhr
Rückweg von Abendmesse
18:30 Uhr
Kurz mit Kindern plaudern
18:45 Uhr
Ein Gewitter zieht auf, wir flüchten in unser Zimmer
19:00 Uhr
Mal in die Tests aus der Englischstunde gucken, Briefe schreiben
19:40 Uhr
Abendessen
20:30 Uhr
Abwaschen, Beten, den Schwestern gute Nacht sagen
20:40 Uhr
Fertig machen zum Schlafen
20:50 Uhr
Noch ein bisschen lesen
21:15 Uhr
Schlafen