Hallöchen liebe Familie, Freunde und alle anderen Interessierten :)
Mittlerweile bin ich schon 4 Monate in Tansania und es ist wirklich immer noch kaum zu glauben. Die Zeit vergeht so schnell und man hat das Gefühl man kommt kaum hinterher.
Am Donnerstag, d. 16.1. hat die Vorschule wieder angefangen. Ich muss sagen es ist zwar jetzt von der Planung her fast noch chaotischer, aber der Unterricht läuft so ganz gut.
Zunächst mal wurde Niklas und mir am Donnerstag mitgeteilt, dass wir nun eine Klasse zusammen hätten in der wir alles unterrichten. Wir hatten uns schon sehr gefreut, weil wir so viele Freiheiten hätten und viele Dinge mit der Klasse hätten machen können. Am nächsten Tag kam dann die Ernüchterung, als uns in allen Klassen verschiedene Fächer zugeteilt wurden. Da es allerdings keinen festen Stundenplan gibt sollen wir mit den 2 anderen Lehrerinnen absprechen wann wir wo unterrichten.
Es gibt jetzt mittlerweile 4 Klassen, da die jüngste Klasse sonst zu groß wäre. Dafür ist aber eine Lehrerin weniger da, da diese studieren gegangen ist. Eine Klasse wird jetzt durchgängig von der Schwester unterrichtet. Die anderen 3 Klassen werden unter uns 4 Restlichen aufgeteilt. Mittlerweile ist es so, das niemand von uns eine Ahnung hat wo er an diesem Tag unterrichten wird. Das wird immer spontan vorm Unterricht, wenn die Kinder schon in ihren Klassen sitzen entschieden. Wenn ich zum Beispiel in die "Awali"-Klasse geschickt werde frage ich immer noch mal nach, was ich denn unterrichten soll und mir wird einfach gesagt: "Whatever" . Soviel zu der Motivation der Lehrerinnen. In den 2 älteren Klassen unterrichte ich jetzt meistens Englisch und mache das Alphabet oder die englischen Zahlen. Oft wurde ich auch schon in die jüngste Klasse geschickt (gerade mal 3 Jahre sind die Kinder dort) und sollte doch tatsächlich Englisch unterrichten indem ich einfach was anmale (z.B. einen Tisch) und ihnen vorsage "This is a table". Ich fand es schon vorher relativ sinnlos, aber die wahre Sinnlosigkeit meines Auftrages wurde mir dann während des Unterrichts bewusst, als die Kinder mich mehrmals darauf hinwiesen, dass dies kein "Table", sondern eben ein "Meza" (Kiswahili=Tisch) sei. Sie hatten leider nicht mal verstanden, dass ich ihnen eine andere Sprache beibringen will, sondern dachten ich würde mich mit den Kiswahili-Vokabeln ein bisschen vertuen.
Nach dieser missglückten Mission sollte ich dann Malen unterrichten. Hier war der Tipp der Lehrerinnen einen Stuhl anzumalen und ihn abmalen zu lassen. Da die Kinder leider keine Ahnung hatten, was sie mit einem Stift und einem Blatt anstellen sollten, geschweige denn ein Rechteck oder Kreis zeichnen sollten, scheiterte auch diese Mission. Als die Kinder dann begannen Stücke von ihren Blättern abzureißen und diese genüsslich zu essen brach ich den Malunterricht vorerst ab. Ich bin dann in einem Abstellraum auf Ausmalbücher gestoßen und jeeede Menge Buntstifte. Daraufhin habe ich jedem ein Bild zum ausmalen gegeben und einen Buntstift. Wenigstens konnten die Kinder jetzt ein bisschen rumkritzeln.
Die Kinder hören nach den Ferien überraschender Weise irgendwie ein bisschen besser, sodass zumindest halbwegs sinnvoller Unterricht zustande kommt, was mich freut.
Sonst ist eigentlich alles wie zuvor. Übermorgen geht es schon nach Daressalaam auf Zwischenseminar, was total verrückt ist, weil dann schon bald die Hälfte um ist. Ich freue mich aber schon total endlich alle wiederzusehen und sich mal austauschen zu können. Leider war ich fast die gesamte letzte Woche kränklich bis jetzt, aber ich hoffe am Donnerstag bin ich wieder fit für die Reise. Im Anschluss an das Seminar steht nämlich endlich unser erster Urlaub an. Nachdem wir jetzt seit Oktober im Grunde jeden Tag gearbeitet haben sind wir doch auch mal froh rauszukommen und ein bisschen zu entspannen. Die Reise wird am Strand in Bagamoyo starten und führt Nina und mich dann zu den Einsatzstellen im Norden, die wir nacheinander besuchen werden. Wir freuen uns schon total und sind schon ganz aufregt.
Der Urlaubsbericht kommt dann Anfang März.
Auch mal ein Dankeschön an alle die immer mal wieder ein Päckchen oder ein Brief losschicken. Ich freue mich immer riiiiesig und antworte auch immer möglichst schnell.
Auch weiterhin freue ich mich über Post aus Deutschland, hier nochmal meine Adresse:
Anne Christian
Tosamaganga Orphanage
Childrens Home P.O. Box 12
Iringa
Tansania
Danke und viele liebe Grüße aus Tansania und bis März :)