Johnny, 7 Monate Ninakupenda <3 |
Herzlich Willkommen auf meinem Blog !!
ich habe für 2013/2014 10 Monate in Tansania, Tosamaganga gelebt. Dort habe ich in einem Kinder- und Waisenheim gelebt. Hier kann man über meine Erlebnisse und Erfahrungen während der 10 Monate lesen und sich über die Aktion Milchpulver für Tosamaganga informieren.
ich habe für 2013/2014 10 Monate in Tansania, Tosamaganga gelebt. Dort habe ich in einem Kinder- und Waisenheim gelebt. Hier kann man über meine Erlebnisse und Erfahrungen während der 10 Monate lesen und sich über die Aktion Milchpulver für Tosamaganga informieren.
Bei persönlichen Fragen kann man gerne über das Kontaktformular schreiben.
Viel Spaß !
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Donnerstag, 12. Dezember 2013
Dienstag, 10. Dezember 2013
Feste
Seit gestern heißt es für mich offiziell: FERIEN. Die Weihnachtsferien starten hier bei uns schon relativ früh und gehen ziemlich lang. Donnerstag, den 5.12.2013, hieß es für die Kinder vorerst zum letzten mal ab in die Schule und erst am 13.01.2014 ist der offizielle Start ins neue Schuljahr. Dieses beginnt nämlich nicht wie in Deutschland nach den Sommerferien, sondern nach den Weihnachtsferien. Deswegen hieß es auch für alle Schüler in der vorletzten Woche: Mtihani (Abschlussprüfungen). Die älteste Klasse (Awali) feierte außerdem den Abgang aus dem Kindergarten. Diese Feier fand am Donnerstag statt und ich werde sie wohl nie vergessen. Um 8:30 Uhr machte ich mich, wie jeden Tag, auf den Weg in den Kindergarten. Viel wusste ich nicht von dem kommenden Tag. Die Tage zuvor wurden ein paar Tänze mit der Awali-Klasse einstudiert und am Tag zuvor wurden Girlanden quer durch die ganze Schule aufgehangen. Außerdem wurde ein Raum sehr feierlich geschmückt und alle Räume und Gebäude gründlichst geputzt. Das tansanische Putzen besteht aus einem Eimer Wasser in einen Raum kippen und mit einem Wischer das Wasser wieder rausziehen. Wer jedoch kommen würde zu der Feier, wie das Programm aussieht und was sonst noch so auf mich zukommen würde wusste ich nicht.
Als ich ankam wuselten schon wie immer ein paar Kinder auf dem Hof rum und zudem noch ein paar weitere mit unbekannte Personen, die vermutlich Eltern waren. Ich gesellte mich zu Niklas und einer Frau und wir fingen an Kartoffeln zu schälen. Da wir 2 große Eime vor uns hatten, nahm ich an, dass es anscheinend doch ein recht großes Fest wird, womit ich nicht falsch lag. Draußen wurde währenddessen von Vätern Strom verlegt und ein neuer Holzmast zu diesem Zwecke aufgestellt. Auf dem Herd in der Küche kochte schon ein riesen Topf Fleisch vor sich hin und immer mehr Mütter trudelten ein. Was ich nicht ahnte war, dass diese Mütter von circa 9 Uhr an bis 13 Uhr riesige Töpfe voll mit Essen produzieren würden und die eigentliche Veranstaltung erst um 14:30 Uhr begann. So half ich den Vormittag über den Müttern draußen im Garten zu schnippeln und zu kochen. Außerdem wurde der am Vortag schön geschmückte Raum wieder abgeschmückt und das alles in einem anderen Raum wieder aufgebaut. Wir hatten ja Zeit. Zwischendurch wollte ich kurz eine Kamera holen gehen und auf dem Weg kam mir die Lehrerin Rehema mit 2 Hühnern in der Hand entgegen, wovon sie mir eins in die Hand drückte und ich es doch bitte in die Küche bringen sollte. Dem Huhn und mir war das recht unangenehm, aber ich erfüllte meine Aufgabe und trug das Huhn an den Flügeln in die Küche, wo es dann am Tischbein festgemacht wurde.
Gerade als so gegen 13:30 Uhr das Essen fertig war und es losgehen sollte fing es erstmal an aus Strömen zu regnen. Alle Menschen flüchteten sich in Räume wobei Elisa und ich in dem mit 120 Kindern landeten, der wunderbar voll, stickig und heiß war. Dort schwitzten wir vor uns hin bis der Regen nach ließ und es endlich losging. "Losging" war übertrieben. Zunächst bekamen erstmal alle Kinder eine Schüssel mit Essen voll. Zuerst natürlich die Kinder die ihren Abschluss feierten. Bis alle Kinder was hatten, waren diese also fertig und das Programm begann. Wir versammelten uns in dem vorbereiteten Raum, die Kinder der anderen Klassen blieben draußen und spielten. Es wurden ein paar Reden gehalten und irgendwann wurde dann jedes Kind einzeln aufgerufen, um sein "Certificate" abzuholen. Auf dem Certificate war ein kleines Bild des Kindes und die Bescheinigung, dass es die Chekechea erfolgreich abgeschlossen hat. Von den Eltern wurden den Kinden dann bunte Blumen-Hals-Ketten umgehangen und sie bekamen Geschenke. Von der Schule bekamen sie ein Heft und ein Bleistift geschenkt. Unsere 5 Kinder aus dem Heim, die Abschluss feierten, bekamen ihre Ketten von Neema, die als Mutti fungierte. Auch ich war stolz wie Oskar als sie aufgerufen wurden und ihr Certificate entgegen nahmen. Allgemein fand ich diese Ehrung der Kinder sehr rührend. Im Vergleich zu einem deutschen Kindergarten werden die Kinder in Tansania wirklich hart ran genommen und müssen schon viel lernen und sogar Prüfungen in den Fächern schreiben. Dass sie am Ende dafür eine Belohnung und eine eigene Feier bekommen, gleicht nicht alles aus, aber ist doch ein gutes Zeichen für die Kinder. Die vorbereiteten Tänze, Lieder und die kleine Szene auf Englisch wurde noch vorgeführt und brachte den Eltern und allen anderen viel Freude.
Mittlerweile war ich schon kurz vor dem Verhungern, da es 16:30 Uhr war und ich zuletzt um 7 gegessen hatte. Dementsprechend erleichtert war ich dann doch, als das Programm vorerst vorüber war und es raus ging zum Fotos machen. Wir fotografierten unsere 5 Abgänger mit ihren Urkunden und Halsketten. Die einzelnen Bilder reiche ich nach, da Elisa die noch hat. Danach gab es dann endlich auch für uns Essen. Es gab Reis, 2 Sorten Fleisch, Kartoffeln, Weißkraut und Bohnen. Außerdem eine Art gebratenen Reis, der total lecker war. Danach versammelten sich wieder alle im Raum und der Kuchen kam reingetanzt. Das wird eigentlich immer gemacht, wenn es Kuchen gibt. 2 Leute tragen das Blech, alle singen ein "Keki"-Lied (Keki-Kuchen) und feiern, wenn der Kuchen rein kommt. Dann wird der Kuchen in kleine Happen geschnitten und verteilt.
Nachdem das Programm offiziell beendet wurde, wurde die Musik angestellt. Dazu gab es extra eine Anlage und einen Art "DJ", der die Lieder auflegte :D Die Leute und Kinder fingen an zu tanzen und die Stimmung war ausgelassen. Im Laufe des nachmittags wurde ich dann auch noch auf die Tanzfläche gezogen und versuchte mich dem tansanischen Rhythmus anzupassen, was mir mehr oder weniger gelang. Die Leute haben sich total gefreut, dass eine Weiße mittanzt und haben gerufen "Mzungu anacheza"- Die Weiße tanzt, woraufhin mir alle zuschauten, was dann doch eher peinlich war. Ich hatte aber trotzdem total viel Spaß mit den Afrikanern auf ihre Musik zu tanzen.Auch die Leute waren einfach nur glücklich und freuten sich mit den Kindern, auch wenn ab und zu Strom und Musik ausfielen. Um 18:30 Uhr waren dann aber die meisten gegangen und auch ich war total erschöpft. Überall sah es aus wie sau, wie nach einer richtigen Feier eben. Da aber alle fertig waren, wurde erst am nächsten Tag aufgeräumt.
Nachdem noch ein paar Fotos gemacht wurden und Sister Sicilia mir "Hongera"-Glückwunsch zu der vielen Arbeit, die ich geschafft habe, gewünscht hat schleppte ich mich müde und erschöpft, aber total glücklich nach Hause :-)
Das 2. Fest auf dem ich war, fand gestern (9.12.2013) statt. Zum einen war gestern ein Feiertag (Tag der Unabhängigkeit) und zum anderen wurden neue Schwestern und Brüder offiziell in den Orden aufgenommen und es wurden Jubiläen der Schwestern gefeiert. Zu dieser Feierlichkeit ging es zu erst um 10 Uhr in die Kirche. Aus der Kirche raus kamen wir um 14:30 Uhr (!!). Ja unsern ersten wirklich langen Gottesdienst haben wir hinter uns. 4 1/2 Stunden war doch kein Zuckerschlecken. Traurig war, dass wir in diesen 4 1/2 Stunden absolut nichts gesehen haben, außer ein paar Rücken, da wir hinter dem Altar saßen. Die Kirche ist aufgebaut wie ein Kreuz und dort, wo sich die 2 Striche kreuzen steht der Altar. Das heißt, wir saßen sozusagen in der Spitze vom Kreuz. Zwischenzeitlich sind fast alle Kinder im Sitzen eingeschlafen und ich war fast die ganze Zeit damit beschäftigt irgendwen zu zwicken, damit er nicht von der Bank fällt. Aber nicht nur die Kinder sein eingenickt. Auch die 3 Dadas, die aus dem Waisenheim mit waren haben sich ab und zu mal "schlafen gelegt". Und sogar eine von unseren Schwestern hat mal zwischendurch ein Nickerchen gemacht. Wir 3 aber saßen die Zeit tapfer ab. Zwischendurch wäre ich fast erstickt, weil wir mit Weihrauch eingeräuchert wurden. Nicht nur, dass vorne am Altar damit rumgewedelt wurde, es wurde auch noch jeder Kirchenteil separat bewedelt. Dann hat auch noch ein Kind laut gepupst, was Nina dann den Rest gegeben hat. Ihr stummes Lachen endete in Tränen und es viel ihr sichtlich schwer sich zurück zu halten :D Allgemein war reger Verkehr in der Kirche. Zwischendurch sind immer mal Leute aufgestanden und raus gegangen. Auch unsere Kinder waren immer mal unterwegs, was aber normal zu sein scheint bei einem Gottesdienst dieser Länge. Danach ging es auf den Hof der Kirche, wo den Geehrten und den Neuen gratuliert wurde. Es waren circa 20 Brüder und Schwestern und jeder hatte einen kleinen Chor hinter sich herlaufen. Außerdem trugen sie festliche Kopfkränze und Blumenhalsketten. Danach ging es mit einem Teil der Leute in eine große Halle. Die Halle war wirklich modern, hatte sogar gefließten Boden. Dort angekommen gab es erstmal Essen, wir hatten echt Hunger und Durst nach der ganzen Zeit in der Kirche. Es gab 4 Essensstationen und Nina und Ich wurden von 2 netten Schwestern unter ihre Fittiche genommen. Wir stellten uns an und redeten ein bisschen. Dann wurde uns das Essen auf den Teller gemacht, was durchaus keine kleine Portion war. Ich glaube, das war mehr als Nina bisher in den 2 Monaten hier gegessen hat. Dazu gab es für jeden eine Soda. Das Essen fand ich sehr lecker und es gab sogar mal richtiges Gemüse und nicht nur Kraut. Nach dem Essen hat der Bischof eine kleine Rede gehalten und noch ein paar andere Schwestern und Brüder, deren Position ich nicht kenne. Danach wurden Geschenke nach vorne gebracht. fast alle Menschen in der Halle hatten ein kleines Päckchen, was vorne bei den Geehrten abgegeben wurde. Alles wurde mit viel Musik und Tanz begleitet. Danach trat noch eine Gruppe auf, die gesungen und getanzt hat und um circa 17:00 Uhr war das Programm dann zu Ende. Danach unterhielten wir uns draußen noch mit einigen Leuten, machten uns dann aber so gegen 18:00 Uhr auf den Heimweg. Wir waren wieder mal vollkommen fertig, obwohl wir die meiste Zeit gesessen hatten. 4 1/2 Stunden Gottesdienst ist dann doch nicht so leicht wegzustecken. Aber alles in allem war auch das ein tolles Fest. Das nächste Fest wird denn Weihnachten sein und am 28.12.2013 sind wir auf eine Hochzeit eingeladen, worauf wir uns schon sehr freuen.
Hier noch ein paar Bilder von dem Abschlussfest:
Als ich ankam wuselten schon wie immer ein paar Kinder auf dem Hof rum und zudem noch ein paar weitere mit unbekannte Personen, die vermutlich Eltern waren. Ich gesellte mich zu Niklas und einer Frau und wir fingen an Kartoffeln zu schälen. Da wir 2 große Eime vor uns hatten, nahm ich an, dass es anscheinend doch ein recht großes Fest wird, womit ich nicht falsch lag. Draußen wurde währenddessen von Vätern Strom verlegt und ein neuer Holzmast zu diesem Zwecke aufgestellt. Auf dem Herd in der Küche kochte schon ein riesen Topf Fleisch vor sich hin und immer mehr Mütter trudelten ein. Was ich nicht ahnte war, dass diese Mütter von circa 9 Uhr an bis 13 Uhr riesige Töpfe voll mit Essen produzieren würden und die eigentliche Veranstaltung erst um 14:30 Uhr begann. So half ich den Vormittag über den Müttern draußen im Garten zu schnippeln und zu kochen. Außerdem wurde der am Vortag schön geschmückte Raum wieder abgeschmückt und das alles in einem anderen Raum wieder aufgebaut. Wir hatten ja Zeit. Zwischendurch wollte ich kurz eine Kamera holen gehen und auf dem Weg kam mir die Lehrerin Rehema mit 2 Hühnern in der Hand entgegen, wovon sie mir eins in die Hand drückte und ich es doch bitte in die Küche bringen sollte. Dem Huhn und mir war das recht unangenehm, aber ich erfüllte meine Aufgabe und trug das Huhn an den Flügeln in die Küche, wo es dann am Tischbein festgemacht wurde.
Gerade als so gegen 13:30 Uhr das Essen fertig war und es losgehen sollte fing es erstmal an aus Strömen zu regnen. Alle Menschen flüchteten sich in Räume wobei Elisa und ich in dem mit 120 Kindern landeten, der wunderbar voll, stickig und heiß war. Dort schwitzten wir vor uns hin bis der Regen nach ließ und es endlich losging. "Losging" war übertrieben. Zunächst bekamen erstmal alle Kinder eine Schüssel mit Essen voll. Zuerst natürlich die Kinder die ihren Abschluss feierten. Bis alle Kinder was hatten, waren diese also fertig und das Programm begann. Wir versammelten uns in dem vorbereiteten Raum, die Kinder der anderen Klassen blieben draußen und spielten. Es wurden ein paar Reden gehalten und irgendwann wurde dann jedes Kind einzeln aufgerufen, um sein "Certificate" abzuholen. Auf dem Certificate war ein kleines Bild des Kindes und die Bescheinigung, dass es die Chekechea erfolgreich abgeschlossen hat. Von den Eltern wurden den Kinden dann bunte Blumen-Hals-Ketten umgehangen und sie bekamen Geschenke. Von der Schule bekamen sie ein Heft und ein Bleistift geschenkt. Unsere 5 Kinder aus dem Heim, die Abschluss feierten, bekamen ihre Ketten von Neema, die als Mutti fungierte. Auch ich war stolz wie Oskar als sie aufgerufen wurden und ihr Certificate entgegen nahmen. Allgemein fand ich diese Ehrung der Kinder sehr rührend. Im Vergleich zu einem deutschen Kindergarten werden die Kinder in Tansania wirklich hart ran genommen und müssen schon viel lernen und sogar Prüfungen in den Fächern schreiben. Dass sie am Ende dafür eine Belohnung und eine eigene Feier bekommen, gleicht nicht alles aus, aber ist doch ein gutes Zeichen für die Kinder. Die vorbereiteten Tänze, Lieder und die kleine Szene auf Englisch wurde noch vorgeführt und brachte den Eltern und allen anderen viel Freude.
Mittlerweile war ich schon kurz vor dem Verhungern, da es 16:30 Uhr war und ich zuletzt um 7 gegessen hatte. Dementsprechend erleichtert war ich dann doch, als das Programm vorerst vorüber war und es raus ging zum Fotos machen. Wir fotografierten unsere 5 Abgänger mit ihren Urkunden und Halsketten. Die einzelnen Bilder reiche ich nach, da Elisa die noch hat. Danach gab es dann endlich auch für uns Essen. Es gab Reis, 2 Sorten Fleisch, Kartoffeln, Weißkraut und Bohnen. Außerdem eine Art gebratenen Reis, der total lecker war. Danach versammelten sich wieder alle im Raum und der Kuchen kam reingetanzt. Das wird eigentlich immer gemacht, wenn es Kuchen gibt. 2 Leute tragen das Blech, alle singen ein "Keki"-Lied (Keki-Kuchen) und feiern, wenn der Kuchen rein kommt. Dann wird der Kuchen in kleine Happen geschnitten und verteilt.
Nachdem das Programm offiziell beendet wurde, wurde die Musik angestellt. Dazu gab es extra eine Anlage und einen Art "DJ", der die Lieder auflegte :D Die Leute und Kinder fingen an zu tanzen und die Stimmung war ausgelassen. Im Laufe des nachmittags wurde ich dann auch noch auf die Tanzfläche gezogen und versuchte mich dem tansanischen Rhythmus anzupassen, was mir mehr oder weniger gelang. Die Leute haben sich total gefreut, dass eine Weiße mittanzt und haben gerufen "Mzungu anacheza"- Die Weiße tanzt, woraufhin mir alle zuschauten, was dann doch eher peinlich war. Ich hatte aber trotzdem total viel Spaß mit den Afrikanern auf ihre Musik zu tanzen.Auch die Leute waren einfach nur glücklich und freuten sich mit den Kindern, auch wenn ab und zu Strom und Musik ausfielen. Um 18:30 Uhr waren dann aber die meisten gegangen und auch ich war total erschöpft. Überall sah es aus wie sau, wie nach einer richtigen Feier eben. Da aber alle fertig waren, wurde erst am nächsten Tag aufgeräumt.
Nachdem noch ein paar Fotos gemacht wurden und Sister Sicilia mir "Hongera"-Glückwunsch zu der vielen Arbeit, die ich geschafft habe, gewünscht hat schleppte ich mich müde und erschöpft, aber total glücklich nach Hause :-)
Das 2. Fest auf dem ich war, fand gestern (9.12.2013) statt. Zum einen war gestern ein Feiertag (Tag der Unabhängigkeit) und zum anderen wurden neue Schwestern und Brüder offiziell in den Orden aufgenommen und es wurden Jubiläen der Schwestern gefeiert. Zu dieser Feierlichkeit ging es zu erst um 10 Uhr in die Kirche. Aus der Kirche raus kamen wir um 14:30 Uhr (!!). Ja unsern ersten wirklich langen Gottesdienst haben wir hinter uns. 4 1/2 Stunden war doch kein Zuckerschlecken. Traurig war, dass wir in diesen 4 1/2 Stunden absolut nichts gesehen haben, außer ein paar Rücken, da wir hinter dem Altar saßen. Die Kirche ist aufgebaut wie ein Kreuz und dort, wo sich die 2 Striche kreuzen steht der Altar. Das heißt, wir saßen sozusagen in der Spitze vom Kreuz. Zwischenzeitlich sind fast alle Kinder im Sitzen eingeschlafen und ich war fast die ganze Zeit damit beschäftigt irgendwen zu zwicken, damit er nicht von der Bank fällt. Aber nicht nur die Kinder sein eingenickt. Auch die 3 Dadas, die aus dem Waisenheim mit waren haben sich ab und zu mal "schlafen gelegt". Und sogar eine von unseren Schwestern hat mal zwischendurch ein Nickerchen gemacht. Wir 3 aber saßen die Zeit tapfer ab. Zwischendurch wäre ich fast erstickt, weil wir mit Weihrauch eingeräuchert wurden. Nicht nur, dass vorne am Altar damit rumgewedelt wurde, es wurde auch noch jeder Kirchenteil separat bewedelt. Dann hat auch noch ein Kind laut gepupst, was Nina dann den Rest gegeben hat. Ihr stummes Lachen endete in Tränen und es viel ihr sichtlich schwer sich zurück zu halten :D Allgemein war reger Verkehr in der Kirche. Zwischendurch sind immer mal Leute aufgestanden und raus gegangen. Auch unsere Kinder waren immer mal unterwegs, was aber normal zu sein scheint bei einem Gottesdienst dieser Länge. Danach ging es auf den Hof der Kirche, wo den Geehrten und den Neuen gratuliert wurde. Es waren circa 20 Brüder und Schwestern und jeder hatte einen kleinen Chor hinter sich herlaufen. Außerdem trugen sie festliche Kopfkränze und Blumenhalsketten. Danach ging es mit einem Teil der Leute in eine große Halle. Die Halle war wirklich modern, hatte sogar gefließten Boden. Dort angekommen gab es erstmal Essen, wir hatten echt Hunger und Durst nach der ganzen Zeit in der Kirche. Es gab 4 Essensstationen und Nina und Ich wurden von 2 netten Schwestern unter ihre Fittiche genommen. Wir stellten uns an und redeten ein bisschen. Dann wurde uns das Essen auf den Teller gemacht, was durchaus keine kleine Portion war. Ich glaube, das war mehr als Nina bisher in den 2 Monaten hier gegessen hat. Dazu gab es für jeden eine Soda. Das Essen fand ich sehr lecker und es gab sogar mal richtiges Gemüse und nicht nur Kraut. Nach dem Essen hat der Bischof eine kleine Rede gehalten und noch ein paar andere Schwestern und Brüder, deren Position ich nicht kenne. Danach wurden Geschenke nach vorne gebracht. fast alle Menschen in der Halle hatten ein kleines Päckchen, was vorne bei den Geehrten abgegeben wurde. Alles wurde mit viel Musik und Tanz begleitet. Danach trat noch eine Gruppe auf, die gesungen und getanzt hat und um circa 17:00 Uhr war das Programm dann zu Ende. Danach unterhielten wir uns draußen noch mit einigen Leuten, machten uns dann aber so gegen 18:00 Uhr auf den Heimweg. Wir waren wieder mal vollkommen fertig, obwohl wir die meiste Zeit gesessen hatten. 4 1/2 Stunden Gottesdienst ist dann doch nicht so leicht wegzustecken. Aber alles in allem war auch das ein tolles Fest. Das nächste Fest wird denn Weihnachten sein und am 28.12.2013 sind wir auf eine Hochzeit eingeladen, worauf wir uns schon sehr freuen.
Hier noch ein paar Bilder von dem Abschlussfest:
Die Küche |
Nyama ya ng'ombe - Fleisch der Kuh |
Innenhof |
Karibu |
Kochen mal anders :D |
Die Abschlussklasse und Ich |
Mamas beim Kochen |
Als der Regen kam |
Neema und die Kids |
Die Lehrer Rehema, Slavia und Christaphora, Sister Sicilia und Betty |
Sonntag, 1. Dezember 2013
Advent, Advent, kein Lichtlein brennt
Hallo aus Tansania und einen schönen 1. Advent an alle in Deutschland :)
Jetzt ist tatsächlich schon der 1. Dezember und wir sind seit knapp 2 Monaten hier, kaum zu glauben. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir können kaum glauben, dass wir jetzt schon so lange hier sind.
Momentan befinden wir uns in den Anfängen der Regenzeit. Es hat jetzt fast jeden Tag geregnet und mit regnen meine ich keinen kleinen deutschen Schauer. Ein afrikanischer Regen ähnelt eher einem riesigen Eimer Wasser, der auf einmal über eine begrenzte Fläche ausgeschüttet wird. Die Tropfen sind kleine Wasserbomben und wenn man Pech hat ist man innerhalb von 20 Sekunden pitsch nass. Die vorletzte Woche hatten wir fast die ganze Zeit kein Strom, da dieser nach einem heftigen Gewitter ausgefallen war. Am Freitag letzter Woche wurde dann endlich der Strom repariert, nach dem ich schon recht abgeschottet war von der Außenwelt, da sowohl mein Handy- als auch mein Computerakku leer waren. Nachdem der Strom dann repariert war, kam ein neues Gewitter, wodurch der Strom dann wieder ausfiel. Meine euphorische Freude über 3 Stunden Strom und dementsprechend einem vollen Handy-Akku tat das keinen Abbruch. Seitdem geht der Strom aber auch wieder, mit ein paar Außnahmen. Die Gewitter und Regenfälle sind hier auch immer extrem laut. Die Wellblechdächer verstärken den Effekt auch noch, sodass man sein eigenes Wort kaum versteht, wenn es erstmal richtig losgegangen ist. Der Regen dauert meist so eine Stunde. Einen Abend hatten wir das Glück, dass der Regen genau um 19:00 Uhr anfing und somit genau auf unsere Abendesszeit um 19:30 Uhr fiel. Wir saßen dann mit den Schwestern, die bei uns im Haus wohnen in unserem "Wohnzimmer" und warteten darauf, dass wir losgehen konnten zum Essensraum. Wir saßen an die 20 Minuten, im Dunkeln wohlgemerkt, ohne das Gewitter oder Regen Anstalten machten zu verschwinden. Irgendwann ging dann den Schwestern auch die Geduld aus und sie sagten "Twende"- Lasst uns gehen. Wir wurden angewiesen sehr schnell zu rennen, was im Endeffekt sinnlos war. Wir liefen los und auf den 50 Metern über den Hof ließen wir keine einzige Pfütze aus und außerdem rannten wir noch durch eine Dach-Dusche ( ein Wasserfallähnlicher Strahl, der vom Dach runterfließt unter dem wir durch mussten, um in den Innenhof zu gelangen). Außerdem hatte sich auf den Treppen zum Essensraum ein kleiner Fluss gebildet und somit kamen wir nach 30 Sekunden durchgenässt im Essensraum an. Dort erwartete uns, neben dem vielen Essen natürlich, eine Schar Insekten, die irgendwie mit der Regenzeit gekommen sind. Überall liegen Berge von toten Insekten, manchmal summen auch noch welche. Die Lampen im Essensraum sind bevölkert mit Fliegetieren, die ich noch nie gesehen hab und am liebsten auch nicht so oft sehen würde. Außerdem befindet sich seit neustem jeden Abend eine Mücke in unserem Zimmer, die verschwindet sobald wir sie jagen und wieder auftaucht und um uns rum summt, wenn wir wieder liegen.
Mit dem Beginn der Weihnachtszeit ändert sich hier nicht viel. Sowas wie Adventskränze gibt es hier nicht und Adventskalender auch nicht, wenn man nicht wie Nina einen geschickt bekommt, was bei mir auch nicht der Fall war :D Dafür ist nächste Woche schon die letzte Schulwoche. Die Kindergartenkinder haben letzte Woche bereits sowas wie Abschlussprüfungen geschrieben und die Schneiderschülerinnen schreiben diese kommende Woche. Anscheinend schreiben sie auch "Examinations" in Englisch, die weder Niklas, noch ich vorher gesehen hatten und somit keine Vorbereitungen dafür treffen konnten. Dementsprechend werden die Schülerinnen wahrscheinlich abschneiden...
Mittlerweile habe ich mich auch damit abgefunden, dass mein Name "AnnE" einfach zu kompliziert ist für die Menschen hier. Nachdem die Leute dann angefangen haben aus AnnE, AnnO zu machen hat es mir gereicht und seitdem stelle ich mich nur noch mit Anna vor, was deutlich leichter ist. Es macht mich jedes mal mega glücklich, wenn man auf den Hof kommt und schon von allen Seiten "Anna" gerufen wird und die Kinder sich total freuen einen zu sehen. Die Kids haben hier kein einfaches Leben. Es ist im Vergleich zu dem Leben europäischer Kinder sehr eintönig. Jeden Tag das gleiche Essen, jeden Tag der selbe Ablauf, jeden Tag dieselben Menschen, jeden Tag die selbe Beschäftigung. Und trotzdem kann ich aus dem, was ich in 2 Monaten sehen konnte, sagen, dass die Kinder sehr glücklich sind. Sie haben viel Freude und viel Spaß am Leben und kommen gut klar. Der europäische Drang, dass man die "kleinen, armen afrikanischen Kinder" unbedingt aus dieser schlimmen Umgebung und aus den Waisenheimen rausholen und ins gute, reiche Europa bringen muss ist meiner Meinung nach vollkommen unangebracht. Natürlich ist es schlimm, dass die Kinder im Waisenheim leben müssen, weil sie keine Eltern haben, aber sie haben zumindest in unserem Waisenheim kein schlechteres Leben, als Kinder die zu Hause wohnen. Sie kriegen hier viel Liebe und werden aber auch gleichzeitig zu guten Kindern erzogen. Sie sind immer versorgt, sowohl medizinisch, als auch durch Kleidung und Essen. Und ich weiß nicht, ob es einem Kind gut tuen würde, wenn man es aus dieser Umgebung, die ihr einziges zu Hause ist, rausreißen würde, um es in einer "besseren" Umgebung groß zu ziehen. Vorallem den älteren Kindern würde man glaube ich auch viel Freude nehmen. Den Kindern hier geht es sehr gut, auch wenn natürlich nicht alles super ist. Das Thema Schlagen ist meiner Meinung nach eines der größten Probleme. Im Waisenheim hält sich das Schlagen echt in Grenzen, bis jetzt habe ich glaube nur einmal gesehen, wie ein Kind wirklich mit dem Stock auf die Finger geschlagen wurde. Anders sieht das aus im Kindergarten. Dort werden die Kinder jeden Tag mit dem Stock geschlagen. Manchmal nur auf die Hände, manchmal auf auch richtig auf dem Boden liegend und schreiend und weinend. So Situationen kann ich echt nicht gut sehen, vor Allem, wenn es auch noch Kinder aus dem Heim sind, mit denen man zusammen lebt und die einem vertrauen. Zum Thema Schlagen plane ich aber noch mal einen extra Blogeintrag, der das Problem ausführlich schildert. In diesem Zusammenhang werde ich dann auch mehr über das System Kindergarten berichten und wie es mir bis jetzt dort ergangen ist. Das aber wann anders :)
Samstag vor einer Woche waren wir in Iringa und ich konnte endlich mal wieder neue E-Books runterladen. Nina und ich waren in einem W-Lan-Cafe, von dem uns Elisa erzählt hatte. Bevor wir genüßlich unsere Smoothies und den Schokokuchen essen konnten hatten wir noch ein durchaus peinliches Erlebnis. In diesem Café stehen Zettel auf dem Tisch, auf die man schreibt was man haben möchte und diese gibt man dann an der Theke ab und die Bestellung wird einem gebracht. Nina hat den Zettel abgegeben und regte sich über die unfreundlichen Mitarbeiter auf, die ihr nicht geantwortet haben. Kurz darauf bin ich an die Theke, um mein W-Lan freizuschalten und auch ich war nicht positiv begeistert, als der Mitarbeiter nicht mit mir reden wollte, sondern ich meinen Wunsch nur aufschreiben sollte. Bis mir dann das klitzekleine Detail einfiel, von dem Elisa uns erzählt hatte, nämlich, dass das Café von Taub-Stummen betrieben wird. Nina und ich haben uns in Grund und Boden geschämt und natürlich war dann alles klar.
Dann haben wir bei einer Schneiderin auf dem Masaai Markt noch einen neuen Rock in Auftrag gegeben, den wir leider immer noch nicht haben, da die Schneiderin gestern anscheinend Urlaub hatte oder so. Dafür sind unsere Sonntagsoutfits endlich fertig und ein Foto kommt noch :)
Sonst ist alles super und uns geht es hier super gut. Wir haben das Gefühl immer besser anzukommen und auch die Kommunikation wird besser. Unser erstes Etappenziel für unsere Zeit hier ist Weihnachten und das ist ja schon sehr bald :) Wir sind sehr gespannt was noch kommt und vor Allem wie das Fest wohl werden wird.
Allen eine schöne Vorweihnachtszeit und bis demnächst!
Jetzt ist tatsächlich schon der 1. Dezember und wir sind seit knapp 2 Monaten hier, kaum zu glauben. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir können kaum glauben, dass wir jetzt schon so lange hier sind.
Momentan befinden wir uns in den Anfängen der Regenzeit. Es hat jetzt fast jeden Tag geregnet und mit regnen meine ich keinen kleinen deutschen Schauer. Ein afrikanischer Regen ähnelt eher einem riesigen Eimer Wasser, der auf einmal über eine begrenzte Fläche ausgeschüttet wird. Die Tropfen sind kleine Wasserbomben und wenn man Pech hat ist man innerhalb von 20 Sekunden pitsch nass. Die vorletzte Woche hatten wir fast die ganze Zeit kein Strom, da dieser nach einem heftigen Gewitter ausgefallen war. Am Freitag letzter Woche wurde dann endlich der Strom repariert, nach dem ich schon recht abgeschottet war von der Außenwelt, da sowohl mein Handy- als auch mein Computerakku leer waren. Nachdem der Strom dann repariert war, kam ein neues Gewitter, wodurch der Strom dann wieder ausfiel. Meine euphorische Freude über 3 Stunden Strom und dementsprechend einem vollen Handy-Akku tat das keinen Abbruch. Seitdem geht der Strom aber auch wieder, mit ein paar Außnahmen. Die Gewitter und Regenfälle sind hier auch immer extrem laut. Die Wellblechdächer verstärken den Effekt auch noch, sodass man sein eigenes Wort kaum versteht, wenn es erstmal richtig losgegangen ist. Der Regen dauert meist so eine Stunde. Einen Abend hatten wir das Glück, dass der Regen genau um 19:00 Uhr anfing und somit genau auf unsere Abendesszeit um 19:30 Uhr fiel. Wir saßen dann mit den Schwestern, die bei uns im Haus wohnen in unserem "Wohnzimmer" und warteten darauf, dass wir losgehen konnten zum Essensraum. Wir saßen an die 20 Minuten, im Dunkeln wohlgemerkt, ohne das Gewitter oder Regen Anstalten machten zu verschwinden. Irgendwann ging dann den Schwestern auch die Geduld aus und sie sagten "Twende"- Lasst uns gehen. Wir wurden angewiesen sehr schnell zu rennen, was im Endeffekt sinnlos war. Wir liefen los und auf den 50 Metern über den Hof ließen wir keine einzige Pfütze aus und außerdem rannten wir noch durch eine Dach-Dusche ( ein Wasserfallähnlicher Strahl, der vom Dach runterfließt unter dem wir durch mussten, um in den Innenhof zu gelangen). Außerdem hatte sich auf den Treppen zum Essensraum ein kleiner Fluss gebildet und somit kamen wir nach 30 Sekunden durchgenässt im Essensraum an. Dort erwartete uns, neben dem vielen Essen natürlich, eine Schar Insekten, die irgendwie mit der Regenzeit gekommen sind. Überall liegen Berge von toten Insekten, manchmal summen auch noch welche. Die Lampen im Essensraum sind bevölkert mit Fliegetieren, die ich noch nie gesehen hab und am liebsten auch nicht so oft sehen würde. Außerdem befindet sich seit neustem jeden Abend eine Mücke in unserem Zimmer, die verschwindet sobald wir sie jagen und wieder auftaucht und um uns rum summt, wenn wir wieder liegen.
Mit dem Beginn der Weihnachtszeit ändert sich hier nicht viel. Sowas wie Adventskränze gibt es hier nicht und Adventskalender auch nicht, wenn man nicht wie Nina einen geschickt bekommt, was bei mir auch nicht der Fall war :D Dafür ist nächste Woche schon die letzte Schulwoche. Die Kindergartenkinder haben letzte Woche bereits sowas wie Abschlussprüfungen geschrieben und die Schneiderschülerinnen schreiben diese kommende Woche. Anscheinend schreiben sie auch "Examinations" in Englisch, die weder Niklas, noch ich vorher gesehen hatten und somit keine Vorbereitungen dafür treffen konnten. Dementsprechend werden die Schülerinnen wahrscheinlich abschneiden...
Mittlerweile habe ich mich auch damit abgefunden, dass mein Name "AnnE" einfach zu kompliziert ist für die Menschen hier. Nachdem die Leute dann angefangen haben aus AnnE, AnnO zu machen hat es mir gereicht und seitdem stelle ich mich nur noch mit Anna vor, was deutlich leichter ist. Es macht mich jedes mal mega glücklich, wenn man auf den Hof kommt und schon von allen Seiten "Anna" gerufen wird und die Kinder sich total freuen einen zu sehen. Die Kids haben hier kein einfaches Leben. Es ist im Vergleich zu dem Leben europäischer Kinder sehr eintönig. Jeden Tag das gleiche Essen, jeden Tag der selbe Ablauf, jeden Tag dieselben Menschen, jeden Tag die selbe Beschäftigung. Und trotzdem kann ich aus dem, was ich in 2 Monaten sehen konnte, sagen, dass die Kinder sehr glücklich sind. Sie haben viel Freude und viel Spaß am Leben und kommen gut klar. Der europäische Drang, dass man die "kleinen, armen afrikanischen Kinder" unbedingt aus dieser schlimmen Umgebung und aus den Waisenheimen rausholen und ins gute, reiche Europa bringen muss ist meiner Meinung nach vollkommen unangebracht. Natürlich ist es schlimm, dass die Kinder im Waisenheim leben müssen, weil sie keine Eltern haben, aber sie haben zumindest in unserem Waisenheim kein schlechteres Leben, als Kinder die zu Hause wohnen. Sie kriegen hier viel Liebe und werden aber auch gleichzeitig zu guten Kindern erzogen. Sie sind immer versorgt, sowohl medizinisch, als auch durch Kleidung und Essen. Und ich weiß nicht, ob es einem Kind gut tuen würde, wenn man es aus dieser Umgebung, die ihr einziges zu Hause ist, rausreißen würde, um es in einer "besseren" Umgebung groß zu ziehen. Vorallem den älteren Kindern würde man glaube ich auch viel Freude nehmen. Den Kindern hier geht es sehr gut, auch wenn natürlich nicht alles super ist. Das Thema Schlagen ist meiner Meinung nach eines der größten Probleme. Im Waisenheim hält sich das Schlagen echt in Grenzen, bis jetzt habe ich glaube nur einmal gesehen, wie ein Kind wirklich mit dem Stock auf die Finger geschlagen wurde. Anders sieht das aus im Kindergarten. Dort werden die Kinder jeden Tag mit dem Stock geschlagen. Manchmal nur auf die Hände, manchmal auf auch richtig auf dem Boden liegend und schreiend und weinend. So Situationen kann ich echt nicht gut sehen, vor Allem, wenn es auch noch Kinder aus dem Heim sind, mit denen man zusammen lebt und die einem vertrauen. Zum Thema Schlagen plane ich aber noch mal einen extra Blogeintrag, der das Problem ausführlich schildert. In diesem Zusammenhang werde ich dann auch mehr über das System Kindergarten berichten und wie es mir bis jetzt dort ergangen ist. Das aber wann anders :)
Samstag vor einer Woche waren wir in Iringa und ich konnte endlich mal wieder neue E-Books runterladen. Nina und ich waren in einem W-Lan-Cafe, von dem uns Elisa erzählt hatte. Bevor wir genüßlich unsere Smoothies und den Schokokuchen essen konnten hatten wir noch ein durchaus peinliches Erlebnis. In diesem Café stehen Zettel auf dem Tisch, auf die man schreibt was man haben möchte und diese gibt man dann an der Theke ab und die Bestellung wird einem gebracht. Nina hat den Zettel abgegeben und regte sich über die unfreundlichen Mitarbeiter auf, die ihr nicht geantwortet haben. Kurz darauf bin ich an die Theke, um mein W-Lan freizuschalten und auch ich war nicht positiv begeistert, als der Mitarbeiter nicht mit mir reden wollte, sondern ich meinen Wunsch nur aufschreiben sollte. Bis mir dann das klitzekleine Detail einfiel, von dem Elisa uns erzählt hatte, nämlich, dass das Café von Taub-Stummen betrieben wird. Nina und ich haben uns in Grund und Boden geschämt und natürlich war dann alles klar.
Dann haben wir bei einer Schneiderin auf dem Masaai Markt noch einen neuen Rock in Auftrag gegeben, den wir leider immer noch nicht haben, da die Schneiderin gestern anscheinend Urlaub hatte oder so. Dafür sind unsere Sonntagsoutfits endlich fertig und ein Foto kommt noch :)
Sonst ist alles super und uns geht es hier super gut. Wir haben das Gefühl immer besser anzukommen und auch die Kommunikation wird besser. Unser erstes Etappenziel für unsere Zeit hier ist Weihnachten und das ist ja schon sehr bald :) Wir sind sehr gespannt was noch kommt und vor Allem wie das Fest wohl werden wird.
Allen eine schöne Vorweihnachtszeit und bis demnächst!
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